Mädesüß – die Königin der Wiesen
Ein Duft-Impuls mit Mädesüß
Es ist Draußen-Zeit und du wanderst gerne. Du hast dir eine Strecke entlang von feuchten Wiesen, Bächen oder durch einen Auenwald ausgesucht. Da nimmst du einen Geruch auf – lieblich, honigartig, intensiv.
Du schaust dich um und erblickst eine cremeweiß blühende Pflanze, deren Blütenrispen über den Blättern zu schweben scheinen. Stolz aufgerichtet und hoch in großer Anzahl steht sie dort – wahrhaft königlich anmutend.
Das ist sie, das Mädesüß.
Wenn du magst, schließe die Augen und atme den köstlichen Duft ein, so tief und so lange du willst.
- Wie wirkt das auf dich?
- Wie fühlst du dich dabei?
- Bist du entspannt, locker oder eher aufgeregt?
- Ist dieser Impuls angenehm für dich?
Nimm dir Zeit für diesen kleinen Impuls und beantworte dir die genannten Fragen selbst – so wie du es empfindest, ist es richtig. Ist das nicht wundervoll?
Kulinarisches und Historisches
Der Name Mädesüß mag seltsam klingen. Der Literatur zufolge ist er sehr alt und es steckt das Wörtchen „Met“ darin. Wir gehen davon aus, dass die Pflanze mit ihrem wunderbaren Blütenaroma und ihrer angenehmen Süße den Met zumindest mit-aromatisiert hat. Gerade bei nordischen Völkern muss der Brauch weit verbreitet gewesen sein.
Ein rauschendes Fest war eines, welches nicht zwanghaft mit dem – vielleicht übermäßigen – Genuss von Alkohol verbunden war. Vielmehr streute man vor Beginn des Festes duftende Blüten auf den Tanzboden. Durch die Tanzschritte entfalteten sie ihre Duftstoffe noch mehr – die Tänzer wurden quasi berauscht von den ätherischen Pflanzenölen.
Wir nutzen Mädesüß heute zur Herstellung eines wohlschmeckenden Gelees mit frisch gepresstem Bio-Apfelsaft. Auch ausgezogen in Sahne zur Herstellung von Eis ist sie ein kleines kulinarisches Highlight. Im letzten Jahr habe ich die Blüten getrocknet und im Winter im Tee genossen. Man könnte sie auch in Essig oder Öl legen und eine Weile ziehen zu lassen. Das schmeckt sicher lecker im Salatdressing.
Mädesüß in der Heilkunde
In früheren Zeiten nannte man sie auch Spierenkraut oder Spirea. Wenn Ihr vor „Spirea“ ein A setzt, dann kommt Ihr garantiert auf den Namen eines weltweit bekannten Medikamentes, für welches das Mädesüß einst Patin gestanden hat.
Ich trinke gerne eine Tasse Tee aus Mädesüßbüten, wenn sich eine Erkältung ankündigt, sie unterstützt enorm. In der alten Volksmedizin soll sie auch bei Gicht heilsame Wirkung entfaltet haben.
Wichtig: In diesem Artikel werden keine Heilsversprechen gegeben. Die Nutzung bzw. Einnahme geschieht rein in Eigenverantwortung. Eine Haftung für eventuelle Schäden kann nicht übernommen werden.