Der Giersch: Fluch und Segen zugleich

Klösterliche Gemüsepflanze

Viele (Hobby-)Gärtner packt im Frühjahr das kalte Grauen: Der Giersch muss weg….

Die stark wüchsige grüne Pflanze kennt so ziemlich jeder, der sich für Natur interessiert und einen Garten hat. Schnell bedeckt der Giersch ganze Beete und Wegränder und sein reich verzweigtes Wurzelwerk lässt ihn immer wieder neu aus der Erde herauskommen.

Dabei ist nicht so bekannt, dass er in mittelalterlichen Klöstern sogar als Gemüsepflanze angebaut wurde und auch Hildegard von Bingen schätzte ihn schon sehr.

Zeit also, sich näher mit dieser für uns sehr wertvollen Pflanze zu befassen. Suchen muss man ihn nicht lange dank seiner Onmipräsenz.

Waldbaden-Sinnesübung

  • Pflücke ein Giersch-Blatt mit Stängel.
  • Betrachte das kräftige lebensbejahende Grün, es ist eine Wohltat für deine Augen..
  • Befühle das Blatt und den Blattrand vorsichtig mit den Fingerspitzen: Ist er spitz, ist er und? Weich oder fest? Wie fühlt sich der Stängel an: Kantig, rund oder eher „mit Dachrinne“?
  • Anschließend rieche an Blatt und Stängel und genieße seinen petersilienartigen Duft, atme ihn ein paarmal ein und wieder aus.
  • Lege ihn in einen mitgebrachten Korb oder Sammelbeutel und pflücke langsam und genussvoll ca. 2 Händevoll der grünen Blätter mit Stängel und trage dein Sammelgut in die heimische Küche.

Leckere Giersch-Pfannkuchen

Rezept für 2 Personen

  • 80g Mehl
  • 1 Ei
  • 140 g Milch

Vermischen und  ein paar Minuten quellen lassen.

In der Zwischenzeit  den Giersch waschen, trocken tupfen und klein schneiden. Unter den Pfannkuchenteig mischen und in einer Pfanne goldbraun anbraten – Achtung, nicht zu stark erhitzen, damit der Giersch nicht verbrennt.  Guten Appetit!

Anm.: Giersch enthält reichlich Vitamin C, Eiweiß, Provitamin A, Mineralien und Spurenelemente wie z. B. Eisen und Mangan sowie ätherische Öle und Cumarine, die für seinen Duft verantwortlich zeichnen.